Kaninnchenhaltung



Kaninchen sind sehr soziale, intelligente und aktive Tiere. Dennoch müssen immer noch viele von ihnen ein trauriges Leben im Käfig fristen – ohne Partner und mit Futter, das sie krank macht. Sie leiden still.

Hier möchten wir Ihnen ein paar Hinweise geben, die Sie bedenken sollten, wenn Sie Langohren ein Zuhause geben möchten.
Bei Fragen zur Haltung können Sie auch gerne eine E-Mail an
verwaltung@tierschutz-altenkirchen.de senden.
  • niemals allein!
    Kaninchen sind hochsoziale Tiere, die in der Natur in großen Gruppen leben. Ein Kaninchen allein zu halten ist tierschutzwidrig, die Tiere leiden unermesslich! Kaninchen brauchen mindestens ein Partnertier. Am unproblematischsten funktioniert es in der Regel ein Weibchen und ein kastriertes Männchen gemeinsam zu halten. Ein Meerschweinchen kann dabei kein Partner für ein Kaninchen sein, denn sie sprechen nicht die gleiche Sprache – vielmehr sind sie gemeinsam einsam. Sollte eins der Tiere versterben und man möchte die Haltung langfristig nicht weiterführen ist es keine Lösung, dass das verwitwete Tier allein zurückbleibt. Zu einer verantwortungsvollen Tierhaltung gehört es dann, das Kaninchen in ein gutes Zuhause zu vermitteln – eine Alternative kann ebenso die Aufnahme eines „Leihkaninchens“ sein. Kaninchen können bis zu zwölf Jahre alt werden.
  • weder Kuscheltier noch Kinderspielzeug
    Kaninchen sind Fluchttiere, die schnell in Panik geraten, wenn sie den Bodenkontakt verlieren. Die Tiere sollten daher nur dann hochgehoben werden, wenn es wirklich notwendig ist – zum Beispiel, weil ein Besuch beim Tierarzt ansteht. Wenn die Tiere ihren Bedürfnissen gemäß gehalten werden und viel Zeit mit ihren Menschen verbringen entwickeln sie nicht selten eine enge Bindung, lassen sich streicheln und schlecken die Hand „ihrer Menschen“ ab. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass es nicht wenige Kaninchen gibt, die ihre Scheu vor dem Menschen nie ganz ablegen und sich nicht anfassen lassen. Das muss man (und Kind) akzeptieren können. Umso mehr Spaß macht es die Tiere in ihrem komplexen Sozialverhalten zu beobachten. Sofern die Erwachsenen die Verantwortung für die Tiere übernehmen, ist es durchaus denkbar, dass (ältere) Kinder Kaninchen halten. Dabei ist es besonders wichtig, sich das notwendige Wissen anzueignen, die Kinder eng zu begleiten und ihnen einen respektvollen Umgang mit den Tieren zu vermitteln. Bedenken sollte man auch, dass Kaninchen dämmerungsaktiv sind und sich ein Großteil ihrer Aktivität abspielt, wenn Kinder schlafen.
  • Bewegungsdrang Kaninchen brauchen vor allem eines: Platz! Jeder, der schonmal beobachten konnte, wie schnell ein Kaninchen rennen kann und dabei vor Freude Luftsprünge macht, hat vielleicht eine ungefähre Ahnung davon, was es für ein solches Tier bedeutet, sein Leben lang in einem Käfig eingesperrt zu sein. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. empfiehlt eine Grundfläche von 6 m² für zwei Kaninchen. Das sollte als absolutes Mindestmaß verstanden werden – grundsätzlich gilt: Je mehr Platz, desto besser! Eine ganzjährige Außenhaltung in einem raubtiersicheren Gehege entspricht am ehesten den natürlichen Bedürfnissen der Tiere. Auch eine Innenhaltung lässt sich jedoch an die Bedürfnisse der Tiere anpassen, z. B. mit einem Innengehege, einem Kaninchenzimmer oder einer freien Wohnungshaltung. Bei allen Haltungsformen gilt es einiges zu beachten – z. B. im Hinblick auf Beschäftigung und Sicherheit.
  • Grünfütterung
      Die im Handel angebotenen bunten Futtermischungen und Leckerlis, sind hübsch anzusehen, aber leider alles andere als harmlos: Sie machen unsere Kaninchen schwer krank. Eine artnahe Ernährung von Kaninchen besteht aus frischem Grünfutter und Heu. Aufgrund ihres speziellen Verdauungssystems benötigen Kaninchen immer Zugang zum Futter, deshalb sollten sowohl Heu als auch Frischfutter Tag und Nacht zur freien Verfügung stehen. Von Frühjahr bis Herbst ist es das Gesündeste die Tiere mit einer vielfältigen Mischung aus Gräsern und Wiesen-/Wildkräutern (z. B. Löwenzahn, Giersch, Spitzwegerich) zu ernähren. Im Winter sollten die Tiere mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Bittersalaten, Kohl und Küchenkräutern ernährt werden. Auch frische Zweige sollten nicht fehlen.
    • tierärztliche Versorgung Kaninchen müssen mindestens einmal jährlich geimpft werden (gegen Myxomatose, RHD 1 und RHD 2). Wichtig ist es außerdem, sie mindestens einmal jährlich gründlich beim Tierarzt durchchecken zu lassen und auch als Halter wachsam für Krankheitsanzeichen zu sein (u. a. minimale Gewichtsverluste können darauf hindeuten). Die ist notwendig, da Kaninchen einerseits Meister im Verstecken von Symptomen und andererseits anfällig für eine ganze Reihe von Krankheiten sind. Ein besonderes Augenmerk gilt der Tierarztwahl. Im Studium sind Kaninchen lediglich ein Randthema und den meisten Tierärzten fehlt es an der notwendigen Expertise zur Behandlung der Tiere. Es ist daher sehr wichtig, sich einen kaninchenkundigen Tierarzt zu suchen. Das sind Tierärzte, die sich im Rahmen von Weiterqualifizierungen das notwendige Fachwissen angeeignet haben. Die Tierarztliste der AG Kleinsäuger der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (im Internet frei verfügbar) ermöglicht es einen kaninchenkundigen Tierarzt in der Nähe zum eigenen Wohnort ausfindig zu machen.

    Wenn man ihren Bedürfnissen Rechnung trägt, bereichern diese spannenden Tiere das Leben ungemein.

    Informieren Sie sich deshalb gründlich, bevor Sie Kaninchen ein zu Hause geben.


    Kaninnchenwiese.de

    Auf der folgenden Seite sind auch noch einmal alle wichtigen Punkte zur Haltung für Anfänger erklärt.

    AG Kleinsäuger

    Diese Seite könnte für Sie interessant sein, wenn es um die Auswahl eines Tierarztes geht.